Wir, die SFK- Unterstufe, besuchten mit den Lehrerinnen Birgit Stangl, Elisabeth Pauli und der Jugendhilfekraft Franz Stockinger im fächerübergreifenden Religions- und Deutschunterricht die beiden Kirchen in Hauzenberg: die katholische Pfarrkirche St. Vitus sowie die evangelische St.Markus-Kirche.
Zuvor lernten wir im Religionsunterricht die verschiedenen Dienste in der Kirche kennen. Daraus wurde die Idee geboren, dass wir Pfarrer, Mesner, Ministrant und Pfarrsekretärin auch direkt befragen könnten zu ihren Aufgaben in der Kirche. So setzten wir uns im Deutschunterricht in Teams zusammen und überlegten uns Fragen für die einzelnen Personen, während Frau Pauli einen Termin organisierte. Es hat uns sehr gefreut, dass sich alle Zeit genommen haben für uns! So führte uns unser erstes Interview in die Sakristei der katholischen Kirche, wo uns die Mesnerin und Pfarrer Alexander Aulinger erwarteten. Bei den einzelnen Interviews, die wir durchführten, erzählte uns der Pfarrer u.a., wie er sich auf die verschiedenen Gottesdienste vorbereitet, warum er Pfarrer geworden ist, was ihm am meisten gefällt an seinem Beruf, die ja eine Berufung ist, aber auch was er am schlimmsten findet. Anschließend zeigte er uns noch die verschiedenen Messgewänder sowie die Ministrantengewänder und als nächstes Highlight durften wir der Reihe nach die einzelnen Glocken einschalten, die zum beginnenden Gottesdienst läuteten. Die Mesnerin musste dann auch schon alles für den Gottesdienst vorbereiten, und da keine Zeit mehr für lange Erklärungen blieb, durften wir kurzerhand selbst mesnern: Wir bekamen alle eine Aufgabe und halfen sehr zur Freude der schon anwesenden Gottesdienstbesucher, im Altarraum alles für den Gottesdienst vorzubereiten. Leider blieb uns dann keine Zeit mehr, die Messe mitzufeiern, denn der nächste Termin stand für uns schon an: Der Besuch im Pfarrbüro. Die beiden Pfarrsekretärinnen erwarteten uns schon und beantworteten bereitwillig die Fragen des nächsten Teams. Sie erklärten uns ihre vielfältigen Aufgaben, zeigten uns ein sehr altes Taufbuch, das auch noch in einer für uns unlesbaren Schrift, einer alten deutschen Schrift geschrieben war, sowie den Eintrag einer unserer Mitschülerin im aktuellen Taufbuch. Von dort aus gingen wir zu einer zweiten Kirche in Hauzenberg. Bereits auf dem Weg dorthin sahen wir wieder einen Kirchturm, aber einen viel kleineren, und ein scharfes Adlerauge erspähte auch schon, dass dort kein Kreuz oben ist, sondern ein Hahn … vor der Tür der evangelischen Kirche erwartete uns schon der evangelische Pfarrer Jonathan Steensen. Er ist gleich an Ort und Stelle mit uns der Sache mit dem Hahn auf den Grund gegangen: Der Hahn erinnert an die Geschichte mit Petrus, dem Jesus gesagt hat, er wird ihn dreimal verleugnen, noch bevor der Hahn kräht. Dort durften wir uns die Kirche genau ansehen, wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten mit der katholischen Kirche, aber etwas fehlte uns: die ganzen Heiligenfiguren und Heiligenbilder. Zur Klärung dieser Frage, ob und welche Heiligen der evangelische Glauben hat, hat uns Herr Pfarrer Steensen ein Geheimnis vorbereitet, das jedes einzelne Kind nacheinander lüften durfte: Ein großes Rechteck war mit einem Tuch verhängt. Jedes Kind durfte einmal hinter dieses Tuch schauen, und sehr überrascht und mitunter ein bisschen ratlos kamen wir wieder zurück … es war ein Spiegel! Pfarrer Steensen löste die Verwirrung und erklärte uns, dass bei den Evangelischen jeder, der zu Jesus gehört, ein Heiliger ist. Er muss keine besonderen Taten vollbringen, sondern er ist durch seine Zugehörigkeit zu Jesus schon heilig. Damit wir das Ganze besser verdauen konnten, wurden wir von Pfarrer Steensen auch noch zu einem gemeinsamen Mahl eingeladen: Bei Brezen und Saft konnten wir uns noch gemeinsam in der Kirche zusammensetzen und uns alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Kinder und Lehrer waren sich einig: Es war ein sehr schöner, überaus lehrreicher und informativer Vormittag, und alle „Befragten“ haben uns sehr herzlich und offen aufgenommen! Vielen herzlichen Dank dafür!