
Hauzenberg „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Dieses Sprichwort scheinen sich die diesjährigen Entlassschüler, die ihre Prüfungen an der Michael-Atzesberger-Schule ablegten, zu Herzen genommen zu haben. Denn dank ihres Lerneifers und der nötigen Anstrengung haben alle sechs ihr Etappenziel, den Schulabschluss, erreicht.
Den festlichen Akt in der Schulaula eröffnete eine Wort-Gottes-Feier, die vom dafür eigens dafür eingerichteten Lehrerchor unter Leitung von Studienrätin Xenia Zettl musikalisch umrahmt wurde. Kaplan Simon Steinbauer verglich dabei den schulischen Werdegang mit einer Reise im Heißluftballon, der nun zwischengelandet ist, um einen Teil der Mannschaft aussteigen zu lassen, weil diese ihre Reise an einem Betrieb als Lehrling oder an einer anderen Schule als Schüler in einem Förderlehrgang fortsetzen werden. „Und um später mal einen Gesellenbrief zu bekommen, da müsst ihr wieder viel lernen, büffeln, strebsam sein, Durchhaltevermögen besitzen“, so der Geistliche in seinen einführenden Worten. Pfarrer Dr. Jonathan Steensen berührte mit seiner Auslegung des Gleichnisses von den Talenten die Herzen der Zuhörer und machte deutlich, dass Angst im Leben ein schlechter Ratgeber ist. „Lasst euch nicht entmutigen und glaubt an euer Können, an eure Talente und arbeitet damit wie die zwei ersten Diener es im Gleichnis gemacht haben. Macht was aus euren Talenten! Es braucht Azubis, auf die man sich verlassen kann, die aus ihren Talenten etwas machen und die mit anpacken, damit der Himmel die Erde berührt.“
Unter den anwesenden Gästen begrüßte anschließend Schulleiterin Silke Draxinger neben den zwei Geistlichen auch Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer, die Eltern, Angehörigen und Sorgeberechtigten und natürlich die diesjährigen Entlassschüler. Nach der Zwischenlandung des Heißluftballons sei für sie nun erst mal chillen, das Leben genießen, tun, was Spaß macht, angesagt. Aber die Reise wird weitergehen. Welcher Beruf, welche Ausbildung, welche Schule soll gewählt werden? Viele haben schon ganz klare Vorstellungen, andere noch nicht. „Seid mutig, glaubt an eure Fähigkeiten“, so die ermunternden Worte der Schulleiterin. Denn bekanntlich führen viele Wege nach Rom und dies treffe auch für den Weg zur beruflichen Zukunft zu. „Wähle einen Beruf, den du liebst, dann musst du keinen Tag arbeiten“, so ein weiterer Rat! Bei den Lehrern und Eltern bedankte sie sich für ihren engagierten Einsatz und die Unterstützung der Jugendlichen während der zurückliegenden Schuljahre.
Glückwünsche von Landrat Raimund Kneidinger überbrachte Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer in ihren Grußworten. Für sie ist jeder ein „Supertyp“, der ein Etappenziel erreicht. „Und so seid auch ihr alle sechs hier Supertypen! Euch stehen nun viele Möglichkeiten, Wege, Chancen offen, denn überall werden fleißige, anständige Menschen gesucht. Es braucht aber auch Mut, sich Problemen zu stellen, vielleicht auch mal eine Kurskorrektur vorzunehmen und sich seine eigene Meinung zu bilden. Was in der heutigen Zeit besonders gefragt ist, ist auch Teamgeist. Und vergesst nicht, wie gut es ist, Geborgenheit in der Familie erfahren zu haben und zu erfahren,“ stellte sie in ihrer Rede fest.
Klassenleiter der Oberstufenschüler in der Stütz- und Förderklasse, Harald Nigl, zeigte in Form eines Interviews mit seinem Entlassschüler Jan Schmid auf, dass an der Michael-Atzesberger-Schule nicht nur für die Schule, sondern für das Leben gelernt wird. Wichtige Kompetenzen, die in der Schule erworben werden, sind neben dem Wissenserwerb die Fähigkeit, bei Konflikten ruhig zu bleiben oder ihnen aus dem Weg zu gehen, sich am Unterricht zu beteiligen, Unterrichtsinhalte zu verstehen und zu reflektieren, anderen zuzuhören und zu überlegen, ob etwas falsch oder wahr ist, anderen zu helfen bei Gruppenarbeiten, Ziele zu formulieren und daran zu arbeiten, um diese zu erreichen. So erzählte Jan, dass er sich nun auf sein erstes Gehalt und seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker freut und irgendwann später einmal eine eigene Familie gründen will. „Bringt euch und eure Leistung in die Gesellschaft ein!“, so der Wunsch des Lehrers an die Entlassschüler.
Klassenleiter der Kombiklasse 8/9, Johannes Krinninger, der durch das Programm führte, bedankte sich bei Schulleiterin Silke Draxinger und den Eltern für die gute Zusammenarbeit sowie bei den Kolleginnen und Kollegen und den Mitschülern der 8. Jahrgangsstufe, die freiwillig an der Entlassfeier teilnahmen sowie bei allen, die zum Gelingen der Schulentlassfeier beigetragen haben.
Mit Spannung wurde die Zeugnisübergabe erwartet und spannend blieb es bis zum Schluss, als Klassenlehrer Johannes Krinninger das Geheimnis lüftete, dass Lukas Windpassinger als Jahrgangsbester mit einer eins vor dem Komma seinen Schulabschluss geschafft hat. Nach einem kleinen Stehempfang an der Schule ließen die meisten Gäste den Abend noch im Gasthaus Gottinger in gemütlicher Runde ausklingen.
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Mit den Abschlussschülern freuten sich Religionslehrerin Elisabeth Pauli (v.l.), Kaplan Simon Steinbauer, Pfarrer Dr. Jonathan Steensen, Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer, Konrektor Harald Nigl, Schulleiterin Silke Draxinger und Klassenlehrer Johannes Krinninger