Wenn Kindern die Gemeinschaft mit anderen Kindern fehlt und vieles, was Gemeinschaft ausmacht, plötzlich wegfällt, dann ist Kreativität gefragt. Denn eines ist sicher: Nichtstun ist keine Lösung.

In diesem Sinne suchten unsere Lehrkräfte, die in der Klasse 3/4 unterrichten, nach einer Möglichkeit, wie das Symbol Brot, das für Katholiken im Zentrum jeder Eucharistiefeier steht, bei der Vorbereitung auf die diesjährige Erstkommunion als sinn- und gemeinschaftstiftendes Element erschlossen werden kann. Das Team aus Klassenleitung Roswitha Wipplinger, Fachlehrerin Sabine Hartl und Religionslehrerin Elisabeth Pauli plante dazu einen Projekttag. Die Eltern und Schüler der 3. und 4. Jahrgangsstufe freuten sich auf diesen besonderen Schultag, der ganz im Zeichen des Brotes und des gemeinsamen Mahlfeierns stand, und die Erwachsenen unterstützten ihre Kinder daheim nach Kräften.

Mit einem Liedimpuls startete die „Bildschirmgemeinschaft“ in den Tag. Sabine Hartl, Fachlehrerin für Hauswirtschaft, leitete von der Schulküche aus die Eltern und Schüler im Homeschooling beim Brotbacken Schritt für Schritt an. Religionslehrerin Elisabeth Pauli sorgte als Kamerafrau dafür, dass die Schüler und Eltern daheim bzw. in der Notbetreuung sehen und hören konnten, wie aus Weizenkörnern in der Getreidemühle Vollkornmehl wurde. Danach entschieden die Eltern, ob der Brotteig mit Handrührgerät, einer Küchenmaschine oder einfach mit den Händen geknetet werden sollte. Während der Teig ruhte, hörten die Schüler ein Hörspiel von dem vielleicht berühmtesten Mahl, nämlich dem letzten Abendmahl Jesu, wie es sich vor 2000 Jahren um die Zeit des Pessachfestes in Jerusalem ereignet haben könnte. Anschließend erschlossen sie sich viele Geheimnisse eines besonders ausdrucksstarken Abendmahlbildes vom Künstler Sieger Köder. In den vielen kleinen „Küchen-Gemeinschaften“ mit Oma, Mama, Erstkommunionkind und Geschwisterchen war der Brotteig zwischenzeitlich doppelt so groß geworden, was die Kinder sichtlich zum Staunen brachte.  Während die wunderbar duftenden und schön anzusehenden großen Brotsonnen im Ofen gebacken wurden, deckten die Kinder daheim ihre Tische feierlich. Vor dem gemeinsamen Mahl sprachen die Kinder ein kurzes Tischgebet.  Anschließend genossen sie bei leiser Gitarrenmusik das frische Brot. Dabei gedachten sie auch vieler Menschen, mit denen sie ihr Brot gerne noch teilen würden. An der Schule wurde das Brot mit den Kindern in der Notbetreuung geteilt. Am Ende des Vormittags säte Religionslehrerin Elisabeth Pauli vor dem Bildschirm noch Weizenkörner für jedes Erstkommunionkind und bedankte sich bei den Eltern und Kindern sowie den Lehrkräften für die tatkräftige Unterstützung.

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