Die Klasse 4 der Michael-Atzesberger-Schule in Hauzenberg führt Projektwoche im Jugendzeltdorf am Rannasee durch

Die schulische Bildung soll auf die Lebenswelt und Lebenspraxis vorbereiten. Die Förderung der „Alltagskompetenzen“ ist daher unverzichtbar. Gemeint sind die Fähigkeiten, die im Privat- und im Berufsleben benötigt werden, um das eigene Leben selbständig und sinnvoll zu gestalten. Sehr bedeutend sind dabei die Ernährungs- und Gesundheitsbildung und die Verbraucherbildung, damit eine umweltbewusste und nachhaltige Lebensführung gelingen kann.

14 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 haben sich zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Roswitha Wipplinger, mit den Betreuerinnen Karin Fürlinger, Ruth Scherer und Tanja Veit eine dreitägige Klassenfahrt mit einem beachtlichen Programm vorgenommen: Sie wollten sich selbst versorgen und möglichst alle Lebensmittel direkt bei biologischen Erzeugern aus der Umgebung gemeinsam einkaufen. Hautnah erlebten sie, wie die Produkte regional hergestellt werden und erfuhren, warum dies unser Klima schützt. Gemeinsam bereiteten sie ihre Mahlzeiten zu und achteten dabei auf gesunde Gerichte, auf Sparsamkeit im Umgang mit Wasser und Energie und auf die Vermeidung von Müll.

Erster Halt war der Biohof Wandl in Steinbruck, wo die Kinder Schafe und Ziegen versorgen durften. Sie halfen bei der Herstellung von Ziegenkäse und sammelten Kräuter für eine selbstgemachte Kräuterbutter. Dazu wurde Butter aus Sahne per Hand geschüttelt.

Nach dem Einzug ins Jugendzeltdorf am Rannasee stattete die Klasse dem Biohof Höfler in Glotzing einen Besuch ab. Besichtigt wurde hier die Hofmolkerei mit Heumilch und der Kompoststall. Auch die Verkostung der Heumilch stand auf dem Programm. Von Jakob Höfler erfuhr man außerdem Wichtiges über die artgerechte Rinderhaltung.

Aus der frischen Heumilch wurde in der gut ausgestatteten Küche des Jugendzeltdorfs ein leckerer Milchshake mit Erdbeeren zubereitet.

Auch das Lagerfeuer sollte am Abend selbst gemacht werden. Mit Magnesiumstab und Feuerstein durfte jeder sein Glück versuchen – und alle haben es geschafft! Dann gab es Stockbrot und Bio-Würstchen einer regionalen Metzgerei. Fröhliche Gesänge am Lagerfeuer beendeten den erlebnisreichen Tag.

Am nächsten Tag ging es nach dem reichhaltigen Frühstück zu Fuß zum Einkaufen nach Wildenranna. Andrea Starkl vom „Broinhof“ erwartete die Gruppe schon am Gerstenfeld mit ihren zwei Eseln Max und Moritz. Sie erklärte den Kindern sehr anschaulich die Kennzeichen der ökologischen Landwirtschaft und die Bedeutung des intakten Bodens. Die Kinder führten die Esel zurück zum Hof - derselbe kurze Weg, den auch das reife Getreide nimmt. Nach der Besichtigung des Getreidesilos ließ Andrea Starkl die Kinder beim Mahlen von Mehl und bei der Herstellung von Nudeln über die Schulter blicken. Im Hofladen zeigte sie die angebotenen Produkte, erklärte das Prinzip der Vertrauenskasse und war uns bei unseren Einkäufen behilflich. Auf der schönen Holzterrasse wurden wahlweise ein Bio-Eis, eine Bio-Limonade oder ein Bio-Schokoriegel verspeist.

Nach einem Mittagessen mit Nudeln vom Broinhof und gesunden Salaten umrundeten wir den Rannasee. Dabei mussten Gegenstände für ein Naturbingo entdeckt werden. Das kleine E-Werk an der Staumauer erinnerte uns an die umweltfreundliche Möglichkeit der Stromgewinnung aus Wasserkraft.

Am letzten gemeinsamen Abend stellten einige Kinder ihre Plakate zu ihrem Spezialthema vor. Dabei ging es um Verkehr, Insekten und fleischloses Essen.

Am Vormittag des letzten Tages wurde vor der Abfahrt der entstandene Müll besichtigt und über weitere Einsparmöglichkeiten gesprochen. Anschließend trennte und entsorgt man alles in der vorhandenen Müllstation.

In der Abschlussrunde waren alle Kinder glücklich über die gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse. Mit dem Bus ging es zurück an die Schule.

Einige Tage später wurden die Erlebnisse mit den anderen Kindern unserer Schule geteilt. In der Aula gab es eine Power-Point-Präsentation mit den schönsten Fotos und Eindrücken. Auch die Eltern der Viertklässler waren dazu eingeladen.

Als vorläufiger Schlusspunkt wurde eine Baumpflanzaktion zusammen mit dem Förster von Hauzenberg durchgeführt.

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