
Mit dem Schuljahr 2021/2022 ist es nun endlich so weit: Die „Schule fürs Leben“ ist an den bayerischen Schulen an den Start gegangen. Unsere Klasse 4 führte dazu eine Projektwoche im Jugendzeltdorf am Rannasee durch.
Die schulische Bildung soll auf die Lebenswelt und Lebenspraxis vorbereiten. Die Förderung der „Alltagskompetenzen“ ist daher unverzichtbar. Gemeint sind die Fähigkeiten, die im Privat- und im Berufsleben benötigt werden, um das eigene Leben selbstständig und sinnvoll zu gestalten. Sehr bedeutend sind dabei die Ernährungs- und Gesundheitsbildung und die Verbraucherbildung, damit eine umweltbewusste und nachhaltige Lebensführung gelingen kann.
14 Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 haben sich zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Roswitha Wipplinger, mit den Betreuerinnen Karin Fürlinger, Ruth Neuerbourg und Tanja Veit eine dreitägige Klassenfahrt mit einem beachtlichen Programm vorgenommen: Sie wollten sich selbst versorgen und möglichst alle Lebensmittel direkt bei biologischen Erzeugern aus der Umgebung gemeinsam einkaufen. Hautnah erlebten sie, wie die Produkte regional hergestellt werden und erfuhren, warum dies unser Klima schützt. Gemeinsam bereiteten sie ihre Mahlzeiten zu und achteten dabei auf gesunde Gerichte, auf Sparsamkeit im Umgang mit Wasser und Energie und auf die Vermeidung von Müll.
Erster Halt war der Biohof Wandl in Steinbruck, wo die Kinder Kartoffeln setzen durften. Bei einer Kräuterwanderung wurden Kräuter für eine selbstgemachte zuckerfreie Limonade gesammelt. Anschließend verarbeiteten viele fleißige Hände Kartoffeln zu selbst hergestellten Pommes Frites. Für das Abendessen wurde am Hof Butter aus Sahne per Hand geschüttelt.
Nach Einzug im Jugendzeltdorf am Rannasee ging es am Nachmittag zu Fuß zum Einkaufen nach Wildenranna. Beim dortigen Hofladen am „Broinhof“ zeigte Andrea Starkl der Gruppe ihre Produkte, erklärte das Prinzip der Vertrauenskasse und ließ die Kinder beim Mahlen von Mehl und bei der Herstellung von Nudeln über die Schulter blicken.
Am nächsten Tag stattete die Klasse dem Biohof Höfler in Glotzing einen Besuch ab. Besichtigt wurde hier die Hofmolkerei mit Heumilch und der Kompoststall. Viele Helfer waren dann bei der Verteilung des Heus für die Kühe gefragt.
Aus der Heumilch wurde in der gut ausgestatteten Küche des Jugendzeltdorfs ein leckerer Milchshake mit Erdbeeren zubereitet. Am Nachmittag stellten die Kinder Bienenwachstücher als Alternative zur Frischhaltefolie her. Ein anderes Team bereitete Apfelkuchen zu, wieder eine andere Gruppe baute im Wald eine Kugelbahn in Teamarbeit oder spielte alte Gemeinschaftsspiele.
Am Abend gab es Stockbrot aus Mehl vom Broinhof und Bio-Würstchen einer regionalen Metzgerei.
Am letzten Tag wurde vor der Abfahrt der entstandene Müll begutachtet und über weitere Einsparmöglichkeiten gesprochen. Anschließend trennte und entsorgt man alles in der vorhandenen Müllstation.
Dann ging es zum „Haus am Strom“ nach Jochenstein. Dort besichtigten die jungen Klimaschützer das größte Wasserkraftwerk Deutschlands, beobachteten eine Schleusung und statteten dem Nachbarland Österreich einen Blitzbesuch ab. In der Ausstellung des Hauses durfte zunächst jeder mit eigener Muskelkraft Strom durch Treten erzeugen. Beim „Energie-Workshop“ bauten die Kinder dann solarbetriebene Autos, die sogleich in einem Wettrennen getestet wurden.
In der Abschlussrunde waren alle Kinder glücklich über die gemachten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse.

Im Gastgarten warten wir aufs Mittagessen!